Camping im Winter – Tipps für Anfänger

© iStock.com/spyderskidoo

Sie träumen davon, bei klirrender Kälte vor dem Wohnwagen heißen Tee und Glühwein zu trinken? Mit Mütze, Handschuhen, guter Laune und der richtigen Vorbereitung ist Wintercamping ein wunderschönes Erlebnis für jeden Outdoorfan. Erfahren Sie, worauf Sie unbedingt achten sollten, damit Ihr erster Winterurlaub im Wohnmobil zum rundum gelingt:

Finden Sie das passende Winter-Ziel

Gerade Neulinge im Wintercamping sollten für den ersten Camper-Urlaub in der kalten Jahreszeit ihr Ziel mit Bedacht wählen: Lieben Sie verschneite Gipfel und möchten rasant über glitzernde Skipisten gleiten? Haben Sie ein Faible für Rodelbahnen, Eishockey, Langlauf oder genießen Sie gemütliche Spaziergänge im Schnee und die Freiheit beim Campen? Egal, wohin Ihre Wintertour geht, in jedem Zielgebiet gibt es attraktive Campingplätze, die im Winter besonders viel Komfort bieten. Wichtig im Winter sind ausreichend Waschmaschinen, Trockner und geheizte Trockenräume für feuchte und klamme Winterkleidung. Mehr als im Sommer werden Sie beim Wintercamping eine gemütliche Gemeinschaftsküche und warme Aufenthaltsräume oder eine Sauna schätzen. Egal, ob es Sie Richtung Nordsee, Ostsee oder Alpen zieht: in jedem Zielgebiet, finden sich für den Winterurlaub besonders gut geeignete Plätze. Lassen Sie sich von unseren Winterausflugszielen inspirieren und finden das richtige Ziel für Ihre Wintercamping-Premiere. Vielleicht buchen Sie zum Start ein Schnupperwochenende auf dem Campingplatz im Schnee .

So wird Ihr Wohnmobil winterfest

Eis und Schnee gehören zum Winter: Winterreifen sind für Wohnmobile und Zugfahrzeuge von Wohnwagen im Winter daher obligatorisch. Falls Ihre erste Camping-Reise Richtung Alpen, Harz oder Bayrischen Wald geht, sollten Sie zur Sicherheit auf jeden Fall Schneeketten dabei haben. Die Zufahrt zu manchen Campingplätzen ist im Winter nicht ganz einfach! Interessant dürfte das ADAC Angebot sein, bei dem Mitglieder nicht verwendete Schneeketten nach Abzug einer Servicegebühr zurückgeben können. Machen Sie sich mit dem Anlegen der Schneeketten voraub vetraut und testen Sie das veränderte Fahrverhalten Ihres Campers oder Gespanns auf jeden Fall bei einer kleinen Probefahrt. Anfahren auf vereisten Fahrbahnen oder im Schnee sind eine Herausforderung, die Sie proben sollten. Schneeschippe, Eiskratzer und Enteiserspray dürfen im Winter m Wohnmobil nicht fehlen.

Ausreichend Gas für behagliche Gemütlichkeit im Wohnwagen

Heizungen im Wohnwagen oder Wohnmobil funktionieren meist mit Propangas. Eine 11-Liter-Flasche Propangas reicht je nach Fahrzeuggröße, Außentemperatur und Heizverhalten zwischen zwei und fünf Tagen. Moderne Campingmobile haben häufig einen Gasfüllstandsanzeiger in der Bordelektronik. Andernfalls sollten Sie mit einem Gas-Checker ihre Gas-Vorräte regelmäßig nachprüfen. Praktisch im Winter ist ein Duo-Control System, an das zwei Gasflaschen angeschlossen werden können. Die Umschaltung von der leeren auf die volle Gasflasche erfolgt automatisch und es bleibt durchgehend angenehm warm im Camper.

Welche Heizalternativen gibt es beim Wintercamping?

Wenn Sie keine Gasflaschen mitnehmen möchten, sind im Wohnmobil Dieselheizungen möglich. Auch elektrische Zusatzheizungen sind eine gute Option: Eine mit Strom betriebene Standheizung ist praktisch, wenn Sie auf dem Campingplatz einen Stromanschluss haben. Auf vielen Campingplätzen werden Strompauschalen für Camper angeboten, die Sie auf jeden Fall nutzen sollten.

Wie steht es mit Wasser im Winter?

Wer im Winter campt, muss gut aufpassen, dass Wasserleitungen nicht einfrieren. Mit einem beheizten Wassertank sind Sie auf der sicheren Seite. Oft kann der Abwassertank nicht beheizt werden. Wenn Sie das Abwasser mit Kochsalz oder einem umweltverträglichen Frostschutzmittel mischen, verhindern Sie sehr effektiv das Einfrieren der Wasserleitungen. Boiler haben fast immer einen praktischen Frostschutzwächter integriert. Bei einer Umgebungstemperatur unter 4 Grad Plus, öffnet das Ventil automatisch und der Boiler entleert sich. Aus diesem Grund ist es mehr als wichtig, dass Sie vor dem Wassertanken ihre Bord-Heizung einschalten. Ansonsten riskieren Sie schnell eine Eisfläche unter dem Camper und stehen ohne Wasser da! Die Temperatur im Wohnwagen sollte möglichst nie unter 5 Grad sinken. Daher empfiehlt es sich, auch dann zu heizen, wenn Sie gerade nicht im Wohnmobil oder Wohnwagen sind.

Wie kann ich Wohnmobil und Wohnwagen gegen Kälte isolieren?

Alle Wärmebrücken im Fahrzeugs sollten Sie beim Wintercamping besonders gut isolieren. Thermohauben für Wohnmobil und Wohnwagen sind hierfür perfekt. Mit zusätzlichen Isoliermatten schützen Sie die Scheiben des Campers von außen. Thermomatten und eine Innenverkleidung der Türschlitze, an denen sich meist Wärmebrücken befinden, wirken wahre Wunder.

Lüften ist im Winter wichtig!

Auch wenn Sie froh sind, dass es endlich mollig warm im Camper ist: Genau wie in Haus und Wohnung ist regelmäßiges Stoßlüften im Wohnwagen und Wohnmobil im Winter besonders wichtig. Nur so können Sie lästiger Feuchtigkeit und drohendem Schimmelbefall wirkungsvoll vorbeugen. In unseren Tipps haben wir für Sie zusammengefasst, wie Sie muffige Gerüche vermeiden und auch bei Minustemperaturen ein angenehmes Raumklima im Camper erhalten.

Vor- und Nachteile des Vorzelts beim Wintercamping

Zugegeben, Campingeinsteiger sind vom Vorzelt meist nicht begeistert. Der Aufbau dauert mit klammen Fingern viel länger als gedacht. Trotzdem ist ein Vorzelt im Winter extrem sinnvoll: Als Klimaschleuse, Schmutzfänger und praktische Erweiterung des Stauraums für Ski- und Rodelequipment und manches mehr leistet das Vorzelt unverzichtbare Dienste: Trockenraum für durchnässte Kleidung und matschige Stiefel oder Zusatz-Kühlschrank für die Getränkevorräte zur Silvesterparty. Wer länger an ein und dem selben Ort campt, wird merken, dass die Vorteile des Vorzeltes im Winter beachtlich sind: Während sich im Sommer das Leben draußen vor dem Wohnwagen abspielt, ist es im Winter bei heißen Grog und Schneegestöber im beheizten Vorzelt besonders gemütlich.

Die passende Stromversorgung im Wintercamp

Wenn es auf dem Campingplatz möglich ist, sollten Sie immer die externe Stromversorgung nutzen. Die Bordbatterie bringt im Winter weniger Leistung und der Stromverbrauch ist meist um einiges höher als im Sommer. Licht, Radio, Laptop und Smartphone fressen im Winter naturgemäß länger und mehr Strom. Sparen Sie also Ihr Gas für die Heizung und schließen auch den Kühlschrank an den externen Stromanschluss an.

Das passende Werkzeug für professionelle Wintercamper

Hammer, Zange, Besen, Eiskratzer und Schneeschippe sollten im Wohnmobil im Winter nicht fehlen. Wenn Sie eine Teleskopstange zur Verlängerung dabei haben, wird es einfacher, die Scheiben Ihres Campers von Eis und Schnee zu befreien. Bei starkem Schneefall sollten Sie regelmäßig den Schnee auf und rund um den Wohnwagen entfernen. Manche Camper mussten Ihr eingeschneites Wohnmobil schon bis zur nächsten Schneeschmelze stehen lassen. Eine leichte Pulverschneeschicht kann dagegen sogar isolierend wirken.

Fazit: Ein unvergessliches Erlebnis für echte Outdoor-Fans

Wintercamping ist Winterurlaub mitten in der Natur. Egal, ob Sie ein Adventswochenende, Weihnachten, Silvester oder einen längeren Winterurlaub planen: Im wintertauglichen Wohnwagen oder Caravan wird Wintercamping mit etwas Vorbereitung zur komfortablen und stimmungsvollen Auszeit für Jung und Alt. Da die schönsten Plätze schnell ausgebucht sind, sollten Sie Ihr Domizil in den Ferien und an den Feiertagen frühzeitig buchen. Mit winterfesten Schlafsäcken, guter Isolierung und einer Prise Abenteuerlust wird Ihr Winterurlaub im Wohnmobil oder Wohnwagen zum behaglich-komfortablen Vergnügen, das Sie bestimmt im kommenden Winter wiederholen werden.